3 Jahre Bonusprogramm: Noch viele Fragen offen

In der gestrigen Sitzung des Bildungsausschusses war es sehr schwierig aufklärende Antworten der Senatsbildungsverwaltung zum Bonusprogramm zu bekommen. Dieses wurde vor 3 Jahren gestartet und sollte Schulen mit mehr sozial schwächeren Schülern helfen. Ob Schulen hier konkrete Ziele formuliert hatten bzw. ob diese erreicht wurden, konnte nicht geklärt werden. Mehr Chancengerechtigkeit schafft man aus unserer Sicht hauptsächlich durch besseren Unterricht. Dieses Problem, dass wir in den schwierigsten Schulen die besten Lehrer und Schulleiter brauchen, wird durch das Bonusprogramm nicht behoben.
Hildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-FraktionHildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion

Hildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, erklärt:

"Auf Initiative der CDU-Fraktion haben wir uns im gestrigen Bildungsausschuss mit dem vor drei Jahren ins Leben gerufenen Bonusprogramm (für Schulen mit besonders hohen Prozentsätzen sozial schwacher Schüler) befasst. Grundlage war der vor kurzem vorgelegte Umsetzungsbericht nach dreijähriger Laufzeit des Programms. Unsere Hauptfrage war, welche Zielvereinbarungen geschlossen wurden, ob die Ziele erreicht wurden, und inwieweit es Hinweise gibt, dass das Hauptziel, nämlich die Entkoppelung des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft, erreicht wird.

Leider war es in der Besprechung im Ausschuß nicht möglich, von der Senatsverwaltung Auskunft darüber zu bekommen, wieviele Schulen sich konkrete Ziele wie bspw. die Senkung der Schulschwänzerquote, die Verbesserung der Schülerleistungen bspw. in den VERA-3 oder VERA-8 Vergleichstests oder die Senkung der Schulabgänger ohne Schulabschluß gesetzt haben. Ebenfalls blieb offen, welche der ergriffenen Maßnahmen tatsächlich dazu führen, dass sozial schwächere Schüler ihre Startnachteile gegenüber sozial gut gestellten Schülern ausgleichen können. Angesichts gleichbleibend schlechter Leistungsergebnisse der Berliner Schüler und eines weiterhin überdurchschnittlich hohen Anteils an Schülern ohne Schulabschluß verwundert  diese mangelnde Übersicht oder mangelnde Steuerung des Einsatzes von rd. 17 Mio Euro.

Mehr Chancengerechtigkeit schafft man aus unserer Sicht hauptsächlich durch besseren Unterricht. Deshalb muss eine ausreichende Ausstattung mit qualifizierten und motivierten Lehrern aller, aber insbesondere der Schulen mit einer sozial schwachen Schülerschaft, an erster Stelle stehen. Dieses Problem, dass wir in den schwierigsten Schulen die besten Lehrer und Schulleiter brauchen, wird durch das Bonusprogramm nicht behoben."