Zulage löst Steuerungs-Problem nicht

Ich sehe die Brennpunktzulage kritisch: Angestellte Lehrer bekommen in Berlin ein sehr gutes Einstiegsgehalt, ihre Tätigkeit an der Schule steht im Dienst des gesamten Landes Berlin und damit aller Schulen, für die sie ausgebildet wurden. Dafür ist ein Minimum an Solidarität – d.h. für eine begrenzte Zeit auch an einer Schule mit schwieriger Schülerschaft zu unterrichten – zumutbar und auch erwartbar. 
Hildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion BerlinHildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin
++ Besser wäre es, Lehrer an Brennpunktschulen mit mehr Sozial- und Verwaltungsarbeitern zu unterstützen und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern

Hildegard Bentele, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Berlin, erklärt:

„Ich sehe die Brennpunktzulage kritisch: Angestellte Lehrer bekommen in Berlin ein sehr gutes Einstiegsgehalt, ihre Tätigkeit an der Schule steht im Dienst des gesamten Landes Berlin und damit aller Schulen, für die sie ausgebildet wurden. Dafür ist ein Minimum an Solidarität – d.h. für eine begrenzte Zeit auch an einer Schule mit schwieriger Schülerschaft zu unterrichten – zumutbar und auch erwartbar. Die Maßnahme schafft neue Ungerechtigkeiten und geht im Übrigen an der Mehrheit der Lehrer vorbei, diese möchte nämlich nicht mehr Geld, sondern eine Stundenentlastung.

 Statt erneut mit Geld zu winken, sollte die Koalition und Senatorin Scheeres

  • endlich den Mut zu mehr Steuerung des Lehrpersonals aufbringen, d.h. eine Maximalquote an Quereinsteigern pro Schule festzulegen und auch umzusetzen. Dafür wäre eine Änderung des Einstellungsverfahrens notwendig,
  • sicherstellen, dass Lehrer für die Herausforderungen an Brennpunktschulen gut vorbereitet sind,
  • endlich starke multiprofessionelle Teams aus Sozialarbeitern, Verwaltungsleitern, Hausmeistern, Sozialpädagogen, Sicherheitskräften, Integrationslotsen etc. an Brennpunktschulen aufbauen, damit Lehrer entlastet werden,
  • den Aufgabenkatalog der Lehrer kritisch durchleuchten, nicht-pädagogische Aufgaben delegieren, unnötige Bürokratie zurückfahren, gute Arbeitsbedingungen schaffen, Rückhalt durch Bezirk und Schulaufsicht sicherstellen."