Organspende-Bereitschaft zu gering

Die geringe Organspende-Bereitschaft ist ein bundesweites Problem. Mit dem Verweis auf die Zuständigkeit des Bundes hilft der Senat den Betroffenen aber nicht. Anstatt die bestehenden Probleme nur zu benennen, hätte der Berliner Senat längst im Rahmen seines Möglichen tätig werden müssen. Nun hat er lange genug gewartet, sodass der Bund das für ihn übernimmt. 
Tim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-FraktionTim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion

++ Senat hat das wichtige Thema zu lange verschlafen

Tim-Christopher Zeelen, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, erklärt:

„Im Rahmen meiner Anfrage ist das Ausmaß der geringen Organspenden in Berlin noch einmal deutlich geworden: 2017 gab es lediglich 35 realisierte postmortale Organspenden. Genauso viele Patienten mussten sterben, weil kein passendes Organ rechtzeitig gefunden werden konnte. Aktuell warten 547 Menschen auf ein Spenderorgan, die mit Abstand meisten auf eine neue Niere. Auf diese mussten die Patienten im vergangenen Jahr durchschnittlich fast zehn Jahre lang warten.

Die geringe Organspende-Bereitschaft ist ein bundesweites Problem. Mit dem Verweis auf die Zuständigkeit des Bundes hilft der Senat den Betroffenen aber nicht. Anstatt die bestehenden Probleme nur zu benennen, hätte der Berliner Senat längst im Rahmen seines Möglichen tätig werden müssen. Nun hat er lange genug gewartet, sodass der Bund das für ihn übernimmt. Längst hätte er seine Öffentlichkeitsarbeit ausweiten und die Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern stärken müssen, indem er das bundesweit geltende Transplantationsgesetz durch landesrechtliche Ausführungsgesetze ergänzt. Potenzielle Spender hätten viel früher effizienter identifiziert und so der Organspendeprozess optimiert werden müssen.“

Anlage: Anfrage Organspende